Holzabfälle abgeräumt - LBV Gruppe Miesbach rettet ein Quellmoor

Von Tegernsee aus führt ein beliebter Wanderweg ins Alpbachtal. Hier kommt man an offenen Bergflanken vorbei, wo sich große Hangquellmoore gebildet haben. Ein wertvolle Biotopfläche, entstanden durch gute Wasserversorgung und Nährstoffarmut.

1993 wurde eine Biotopkartierung durchgeführt. Eva Schubert, Quellmoor-Spezialistin, schaute sich das Gebiet letzten Sommer an und erkannte eine ganz ungünstige Entwicklung.

Man hatte in der Nähe Bäume gefällt und die Holzabfälle einfach in die vermeintlich nutzlose sumpfige Waldwiese geworfen.  Ein wirrer Haufen Äste auf großer Fläche verteilt, teils von Moos überwachsen. An der Vegetation war klar zu erkennen, wieviel Nährstoffe schon freigesetzt sind.

Dieses Fremdmaterial musste dringend wieder weg, bevor der ganze Lebensraum überwachsen und damit zerstört ist.  

In der LBV Kreisgruppe Miesbach wurden kurzfristig einige Helfer aktiviert. Vor Ort merkten wir erst, worauf wir uns hier eingelassen hatten. Das Ganze lag nämlich auf einem steilen Hang, der in ein tief eingeschnittenes Bachtal abfällt.

 Wir versuchten es mit einer arbeitsteiligen Kette. Der Erste zerrte die verkeilten Äste aus dem Haufen und übergab sie an den Nächsten, der das Zeug den Hang hinunter zum Bachufer warf oder schleppte. Dort stand Georg mit Gummistiefeln im Bach und übernahm den Transport übers Wasser. Danach kamen die Stücke über den Gegenhang hinauf zur nächsten Station an der Forststraße, auf der sie dann zu einer Ausweichstelle gebracht wurde. Der Bauhof der Stadt Tegernsee würde es dort aufladen und wegbringen. Einige Wanderer kamen vorbei, beobachteten die Aktion und haben spontan mitgeholfen.

In der Tiefe des Haufens zeigten sich zuletzt Holzstücke und längere Stammabschnitte, die mit Wasser vollgesaugt im Schlamm abgesunken waren. Wenn man die schweren Teile rausholte, stieg Faulgas auf. Auch das schafften wir noch. Kaum zu glauben, aber drei Stunden später war alles abgeräumt. Wir fuhren schlammverkrustet und hoch zufrieden nach Hause.

Nächstes Jahr müssen wir nochmal kommen und übermäßigen Pflanzenwuchs entfernen. Das Ökosystem aber wird sich regenerieren.  

 

Eine sehr effektive Zusammenarbeit war das: zuerst Problem wahrnehmen, Lösung überlegen, die Information schnell weitergeben, kurzfristig Helfer zusammenrufen, den Arbeitseinsatz organisieren, das Material abtransportieren und entsorgen - jeder von uns hat seinen Teil beigetragen. Das haben wir gut hingekriegt. Herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben.