Miesbacher Seen: International bedeutsames Überwinterungsgebiet für Wasservögel

Tausende Vögel fliegen Jahr für Jahr 4.000 Kilometer und weiter. Ihr Ziel: unsere Seen im Landkreis Miesabch. Ob Tegernsee, Seehamer See oder Schlier- und Spitzingsee: Unsere Seen sind bedeutsame Rast- und Überwinterungsgebiete für Wasservögel. Wasservögel wie Schwarzhalstaucher, Kolbenente und Bekassine entfliehen dem Frost ihrer menschenleeren Brutgebiete Skandinaviens und Sibiriens, um hier Nahrung zu finden und Energie zu tanken. Der Miesbacher Landesbund für Vogelschutz hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wintergäste zu schützen. Ganz wichtig ist es uns, die Bevölkerung über die faszinierenden Wasservögel zu informieren. Was man kennt, schätzt man. Nur was man schätzt und liebt, wird man auch schützen. Daher bieten wir regelmäßig Führungen an den Miesbacher Seen an. Zudem klären wir auf: Störungen durch Menschen wie Hunde setzen Wasservögel unnötig unter Stress. Der LBV - Miesbach setzt sich daher für Ruhezonen ein.

Wasservogelzählung

Jedes Jahr werden bayernweit die Bestände der Wasservögel gezählt. Die Wasservogelzählung gilt als eines der ältesten und bedeutendsten Monitoring-Programme im Naturschutz. Jährlich zählen gut 200 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Winterhalbjahr über eine Millionen Wasservögel an 128 Gewässern. Auch der LBV Miesbach beteiligt sich an der Internationalen Wasservogelzählung. Die LBV Kreisgruppe erfasst die Vögel im Landkreis Miesbach regelmäßig und beantwortet Fragen: Wie viele Wasservögel rasten und überwintern bei uns? Wie entwickeln sich die Rastbestände? Welche Gewässer sind als Rastgebiete von internationaler Bedeutung?


Unsere 11 Stillgewässer deren Wasservogelbestand und Naturzustand wir beobachten, liegen in Höhenlagen von 505 ü NN bis 1084 ü NN. In den Gewässern unmittelbar nördlich der Alpen (Seehamer See, Stauseen Vagen) beobachten wir viele Vögel mit ausgeprägtem Zugverhalten. Der Tegernsee ist das wichtigste Brutgebiet im Sommer mit 51 % der Bruterfolge und das bedeutendste Rast- und Nahrungsgebiet in kalten Wintern mit bis zu 3000 Individuen und 23 verschiedenen Arten. Ziel ist, die Störungen in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Nutzern (Fischer, Segler, Ruderer, Ballonfahrer) zu minimieren.

Erfolge

Am Seehamer See konnte Gerhard Kinshofer von der Kreisgruppe Miesbach in jahrelangem Ringen – gemeinsam mit allen Seenutzern – einen effektiven Schutz der Wasservögel mit einer Schutzzone und Winterruhe vom 01.12. bis 14.04. erreichen. Zudem wurden die wichtigsten Schutz- und Schonbereiche im Westteil des Sees, einschließlich seiner Ufer, durch Bojen und entsprechende Hinweistafeln markiert. Ein entsprechendes Informationsblatt liegt bei der Wasserwacht, dem Bootsverleih und am Campingplatz auf. Die Einhaltung der Hinweise sowie die Beschränkung auf die gemeinsam mit den Fischern festgelegten Angelplätze haben erfreuliche Ruhe in diesen störungsempfindlichen Lebensraum gebracht, was sich bereits in zunehmenden Bruterfolgen bei seltenen  Wasservögeln niederschlägt.

SEEHAMER SEE

Direkt neben der Autobahn München-Salzburg, wo man es am wenigsten vermutet, liegt mitten in einem Landschaftsschutzgebiet der wohl schönste See südöstlich von München: der Seehamer See. Weiterlesen...

MONATLICHE ZÄHLERGEBNISSE

Die Seen im Miesbacher Landkreis sind bedeutende Brut-, Rast- und Nahrungsgebiete mit bis zu 3000 Individuen und 23 verschiedenen Arten im Winter.

Monatliche Zählergebnisse

HELFEN SIE MIT!

Wir suchen vor allem für den Hackensee Beobachter, aber auch an den anderen Gewässern sind Begleitpersonen zur gelegentlichen Übernahme der Beobachtungen sehr erwünscht. Aktiv werden!