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Das Anbringen der teilweise hoch über dem Wasserspiegel der Flüsse liegenden Nistkästen ist eine durchaus anstrengende und gefährliche Arbeit. Der Kreisgruppe Miesbach ist es jedoch gelungen wieder ein Team aufzustellen, welches das erfolgreiche Projekt fortsetzt.
So wurden im Oktober 2020 an zwei Arbeitstagen durch ein Corona-bedingt nur sehr kleines Team wieder sämtliche ca. 25 Nistkästen an einer Vielzahl von Brücken an den beiden Flüssen kontrolliert, gesäubert bzw. ersetzt. Dabei wurde festgestellt, dass 95% der künstlichen Nisthilfen von den Wasseramseln angenommen wurden. Es konnte eine sehr erfreuliche Bestandsentwicklung festgestellt werden. Das Monitoring wird fortgesetzt.
Damit hofft die Kreisgruppe Miesbach auch weiterhin den Bestand dieser sehr schönen Vogelart bestmöglich zu fördern.
Die Wasseramsel liebt belebtes und sauberes Wasser: Hier taucht sie nach Nahrung. Sie braucht außerdem Uferbereiche mit dunklen Höhlen, in denen sie brüten kann. Früher boten Brückenkonstruktionen optimale Bedingungen für die Kinderstube der Wasseramsel. Früher fand die Wasseramsel unter den alten Bauwerken gute Nischen zum Nestbau. Die Eisenträger oder Holzkonstruktionen waren dafür bestens geeignet. Dort konnte sie nisten und lebte doch direkt über dem Wasser. Das ist besonders für den Nachwuchs wichtig, denn dieser kann schwimmen, noch bevor er lernt, die Flügel zum Fliegen zu nutzen. Bei den heutigen glatten Betonbrücken findet die Wasseramsel leider keine Möglichkeit mehr, dort ihr Nest zu errichten. Zudem war durch den kanalartigen Ausbau vieler Wildflüsse das Angebot eine Brutstätte an den Ufern zu etablieren, stark eingeschränkt oder gar unmöglich.
Im Jahre 1985 wurde die Artenhilfsmaßnahme für die Wasseramsel beim LBV Miesbach geboren. Ziel der Kreisgruppe Miesbach des LBV war es, den Wasseramselbestand im Landkreis Miesbach durch die Anbringung von Nistkästen unter den Brücken unserer Wildflüsse zu helfen und zu fördern. Michael Wogh, der im Landkreis Miesbach allseits bekannte Ornithologe aus Tegernsee, bastelte schon vor Jahren mit großem Eifer die notwendigen Nistkästen. Bernhard Riepl vom LBV organisierte bei den vielen Aktionen der vergangenen Jahre das geländegängige Fahrzeug mit Anhänger und Boot und was so alles für eine Wasseramselaktion nötig ist. Traudl Riepl half immer und überall und hielt die Kontrolldaten und die Bestandsentwicklung der Wasseramselbestände im Landkreis Miesbach akribisch fest. Im Landkreis versorgt die Kreisgruppe heute 130 Kilometer Fließgewässer mit Nisthilfen für die Wasseramsel.
So können wir heute mit Stolz und Freude feststellen, dass sich die viele Mühe und Arbeit der Vogelfreunde für diese flinke und schöne Wasservogelart gelohnt hat. Der Bestand ist stabil und zeigt in unserer Heimat eine positive Entwicklung. Den schönsten Lohn für ihr Engagement empfinden die Helfer immer dann, wenn sich die Wasseramsel bei der Arbeit in den reißenden Fluten zeigte und der "zrit, zrit" Gesang an das Ohr klingt.