Hinweis für Webseiten-Bearbeiter! Bitte gehen Sie nach der ersten Anmeldung im Webbaukasten zunächst auf XXX und machen Sie sich mit den Funktionen Ihrer neuen LBV-Webbaukasten-Seite vertraut.
Direkt neben der Autobahn München-Salzburg, wo man es am wenigsten vermutet, liegt mitten in einem Landschaftsschutzgebiet der wohl schönste See südöstlich von München: der Seehamer See. Er ist Teil von einem der modernsten Pumpspeicherkraftwerke Europas, der Leitzachwerke. Dem See werden viele Nutzungsansprüche entgegengebracht: Er dient als Energielieferant und bedeutendes Naherholungsgebiet, aber auch als einzigartiger Naturraum.
Dass sich diese unterschiedlichen Ansprüche vereinbaren lassen, ist auch ein Verdienst von Georg Kinshofer: Ihm haben wir die Errichtung der Vogelschutzzone mit ihrer überregionalen Wichtigkeit für den Wasservogelzug und eine naturverträgliche Ausgestaltung des Naherholungsgebietes für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt zu verdanken. Beliebt sind seine fachkundigen naturkundlichen Führungen um den See und Vogelbeobachtungen zu allen Jahreszeiten. Seit 1990 kann man ihn fast jeden Tag am See antreffen. Zusammen mit der Vogelschutzwarte Garmisch führt er dort nahezu lückenlose Bestandserhebungen der Wasservögel durch.
Im Zeitraum von 1990 bis 2000 konnten am Seehamer See und im angrenzenden Wattersdorfer Moor 163 Vogelarten beobachtet werden. Fast 40% hiervon sind nach der Roten Liste bedrohter Tierarten in Bayern als gefährdet eingestuft. Bei 70 der beobachteten Arten, also nahezu der Hälfte, konnte ein Bruterfolg nachgewiesen werden. Hierzu zählen auch "Raritäten" wie Schwarzhals- und Zwergtaucher, Wasserralle und Baumfalke. Insbesondere zu den Zugzeiten und im Winter trifft man viele Wasservogelarten an, die dem strengen Frost in Nordeuropa ausweichen müssen. Als regelmäßiger Gast kann dabei sogar der Fischadler beobachtet werden. Die starken und raschen Wasserspiegelschwankungen, die zwar insgesamt ökologisch sehr bedenklich sind, kommen hingegen den Zugvögeln zugute. Viele Wattvogelarten nutzen die trockenfallenden Schlammflächen und Sandbänke zur Nahrungssuche.
Wegen seiner nahezu ständigen Anwesenheit am See, seiner Freundlichkeit, der Kontaktfreudigkeit und seiner Fachkompetenz trägt Gerhard Kinshofer maßgeblich zur Akzeptanz der Schutzmaßnahmen bei und gewinnt überdies kundige Unterstützer. So verdankt der See seit einen Vierteljahrhundert dem beharrlichen ehrenamtlichen Einsatz von Gerhard Kinshofer einen unbezahlbaren Schutz.
Gerhard Kinshofer (69) erhielt im September 2013 eine der höchsten Auszeichnungen, die in Deutschland vergeben werden: die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Als Vorsitzender der Kreisgruppe Miesbach führt Gerhard Kinshofer 850 Mitglieder beim Kampf für Artenschutz und Biotope an. Als er den Orden in die Hand bekommt sind seine ersten Worte:„Ich nehme die Ehrung stellvertretend für alle meine Mitstreiter entgegen.“